Liv Solveig – „Slow Travels“

VÖ: 14.05.2021
Label: Revolver Distribution Services
Vertrieb: CARGO Records

LIV SOLVEIG
Alles ist zu schnell, zu viel, zu laut. Die wahre Kunst der Langsamkeit, so scheint es, haben wir Menschen verlernt. Was wir lange schon verdrängt hatten: Selbst Erholung hatten wir durchoptimiert.
Aber es gibt eine, die die Entschleunigung verinnerlicht hat: Liv Solveig.
Die Musik der norwegisch-deutschen Singer-Songwriterin entfaltet ihre anmutende Schönheit aus der Ruhe – fernab jeglicher Klischees und mit urbanem Twist. Ihr Sound rauscht und pulsiert, als wäre man auf dem Weg aus tiefen Wäldern, hinein in die Großstadt.
Aufgewachsen in Süddeutschland und in einer Hütte im skandinavischen Wald, zog es Liv Solveig nach dem Violinstudium in Karlsruhe zum Jazzgesangstudium nach New York. Dort sog sie die Stimmen der Stadt ebenso auf wie die Stille des Sunndalsfjord in Norwegen. Daraus entstanden ist ihr „Scandinavian Symphonic Indie“: atmosphärisch dicht und nebelverhangen schön.
Die Geschichte ihres Debütalbums „Slow Travels“ ist die Geschichte von Liv Solveig selbst. „Es ist eine Ode an den Delay“, sagt sie und lächelt. Die Stücke auf dem Erstling sind wie ein Patchwork aus Einflüssen der Welt, die die Künstlerin zu einer musikalischen Heimat zusammenfügt: Klassik- Background, Harlemer Jazz-Einflüsse, Folk-Spirit eines früheren Projekts. Über den komplexen Arrangements schwebt Livs Stimme, oder besser gesagt, ihre Stimmen: Choräle, die sowohl an die Gesänge des indigenen Volks der Samen erinnern, als auch Spuren ihrer Kindheit sind, da Liv Solveig die Tochter einer Organistin und eines Pfarrer ist. Sie ist von Bach ebenso inspiriert wie etwa von Sigur Ros.
Mit Soundkünstler und Indieproduzent Tobias Siebert (Me And My Drummer, Enno Bunger, Mister Me u.a.) hat sie die Lieder gemeinsam produziert. „Ich hatte das Album schon 2017 fertig, als ich festgestellt habe: Nein, das ist es noch nicht, die Songs brauchen noch mehr Zeit.“ Für die Musikerin keine Frage: Die nimmt sie sich, aus Überzeugung. „Da habe ich gelernt, mutig zu sein, Dinge wegzulassen – hinterher war es eine riesige Erleichterung“, beschreibt sie den Prozess. In einer zweijährigen Auszeit hat Liv jede Spur noch einmal überarbeitet und neu eingesungen. Man hört die Behutsamkeit aus jeder Sekunde, mit der sich die Multi-Instrumentalistin (Geige, Gitarre, Klavier), die alle zehn Songs selbst arrangiert hat, jedem Backing-Vocal-Schlenker, jedem Hall, jedem Alltagsgeräusch im Hintergrund widmete. Jedes Element erzählt eine Geschichte, und schult eine weitere Kunst: das wirkliche Hinhören.
„Musik braucht Weite“, sagt sie – so wie sie selbst. Aktuell lebt sie in Berlin, aber bei der Nomadin Liv weiß man nie so genau: Acht Jahre lang schlief auf den Sofas dieser Welt bei Freunden, und falls ihr freier Geist auf einem anderen Kontinent eine Melodie wittert, packt sie auch schon einmal ihre Siebensachen und lebt aus dem Koffer.

Entsprechend groß ist ihr Netzwerk namhafter KünstlerInnen: Liv arbeitete schon mit Alin Coen, Get Well Soon und stand mit Balbina in der Elbphilharmonie auf der Bühne. Nebenbei werkelt sie noch am neuen Album von Moritz Krämer  und Die Höchste Eisenbahn mit. Ohnehin ist Liv live ein Erlebnis: Wie ein Solo-Orchester gibt sie jedem Instrument eine Stimme und scheint alles für einen Augenblick anhalten zu können. Ihre Spezialität: Das Spiel mit dem Geigenbogen auf der E-Gitarre.

Nicht nur die Musik, auch ihre poetische Sprache entführt in andere Welten: In „Heartbeat of Shibuya“ spürt sie die Essenz Tokios auf, „One Morning in Harlem“ beschreibt, wie man zur aufwachenden Stadt einschläft. Livs Songs erzählen Geschichten von Menschen, die driften.

Dabei ist ihr wichtig: „Umweg ist kein Fehler“, sagt sie. Ihr Programm, sozusagen. Auch „Start Again“ erzählt von einem Neuanfang. „Bei der zweiten Etappe meiner Arbeit am Album habe ich mir vorgenommen, erst aufzuhören, bis ich ALLES gut finde“, sagt sie. Es ist gelungen:
Mit „Cold Heart“ beginnt Livs Debutplatte aus dem Nichts heraus, kündigt Brodelndes an und führt mit dem Titellied „Slowly, Travels“ wieder in die versöhnliche, choralartige Harmonie zurück: mit einer Art Mantra: „Moving ends slowly turn – we are safe“. Denn in der Ruhe liegt unsere Kraft.
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