Nicht nur, dass ihre songwriterische Kreativität sprichwörtlich ist, auf ihren beiden bereits veröffentlichten EPs legte die junge Band eine beeindruckende soundliche Diversität an den Tag; nun melden sich baby of the bunch mit einer neuen Single zurück.
Und „Ur Mom“ ist der erwartete Smasher: eine treibende Big-Muff-Zerr-Gitarre, tobende Vintage-Yamaha Synthies, ein unkompliziert-drückender Groove und ungestüme Backgroundvocals, bei denen sich die B52s und Debbie Harry die Hand zu geben scheinen: willkommen in der New Wave Of Female New Wave.
Auch wenn man hier gnadenlos die Referenzmaschine anwerfen könnte, es ist schlichtweg eindrucksvoll, wie junge Frauen um die 20 die richtigen Schlüsse aus den verstaubten Plattensammlungen ihrer Vorgängergenerationen ziehen und hieraus, die für ihre Generation gültige Entsprechung in Sound und Attitüde zu formen imstande sind.
Produziert wurde „Ur Mom“ von Thies Neu in der Tonbrauerei in Berlin-Neukölln und wie kann es anders sein: ein Song als die Proklamation eines Lebensgefühls. Der Beat zur Zeit. Der abgedrehte Soundtrack zu einer rätselhaften Gegenwart.
baby of the bunch existiert seit 2015 (!) als reine Frauenband und besteht aus der in Leipzig lebenden US-Amerikanerin Brontë (voc, git), Valentina (dr, voc), Finja (voc, bass) und der Multi-Instrumentalistin Luise (key + div. instr.). Mit „Banana Ice Cream“ hatten sie 2018 einen ersten Streamingerfolg, im letzten Jahr erschien ihre zweite EP „I‘m not the type of girl your mom would like“, einen Titel, den man durchaus als Ansage zu verstehenden hatte.
Im Laufe des Jahres 2020 werden weitere Singles erscheinen und die Veröffentlichung ihres ersten (Vinyl-)Albums ist für Anfang 2021 in Planung.