Antonija Pacek – „Soul Colours“ – VÖ 04.04.2014

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Antonija Pacek
Album: Soul Colours
VÖ: 04.04.2014
Label:
Autentico Music
Vertrieb: Naxos Deutschland GmbH

Die grenzenlose Welt instrumental inszenierter Musik ist die künstlerische Heimat der Komponistin, Pianistin und studierten Psychologin Antonija Pacek. Sie schätzt Pop genauso wie Motive der Klassik und die Ausdruckskraft der großen Jazz-Solisten.
Jetzt, im fortgeschrittenen Alter von 39 Jahren veröffentlicht sie ihr Einstandswerk SOUL COLOURS, das tatsächlich jene Magie, jenes Charisma und jene beeindruckende Frische besitzt, die man gemeinhin blutjungen Debütanten zuschreibt. SOUL COLOURS ist das Destillat der lebenslangen Suche Antonija Paceks nach direktem und beseeltem künstlerischen Ausdruck.
Ihre musikalischen Expeditionen trotzen Kategorisierungen mit nonchalanter Leichtigkeit. Manche bezeichnen sie als minimalistisch, einige möchten ihrer Musik das Etikett „neoklassisch“ anhängen, andere meinen, Pop-Sensibilitäten in Antonijas Kompositionen verortet zu haben. Aber ganz gleich, was man in ihnen findet, Antonija Paceks Kunst der feinen Signale trifft Töne von besonders intensiver Qualität.
Ihre unaufdringliche Musikauffassung prägt ihren Pianotastenanschlag, der ihre Stücke zu unmittelbar begreifbarem Ausdruck menschlicher Seelenlagen macht. Der Albumtitel SOUL COLOURS beschreibt Antonija Paceks künstlerischen Imperativ nahezu allumgreifend. Sie berührt Seelen mit ihrer klanggewordenen Anmut.
Wenn man der dreifachen Mutter begegnet, sieht man sich mit ungekünstelter Leidenschaft konfrontiert. Ohne den leisesten Verdacht von Müdigkeit aufkeimen zu lassen, kann Antonija Pacek stundenlang über Musik philosophieren. Auf ihre allererste Musikerfahrung angesprochen, schafft sie es problemlos, jede Faser ihres Gegenübers ins Jahr 1974, ins Wohnzimmer ihrer Eltern zurück zu führen.
Damals wurde sie im zarten Alter von 7 Monaten wiederholt von den Klängen von Camille Saint-Saëns „Le Cygne“, auch bekannt als „Der Schwan“, berührt.
„Meine Mutter berichtete mir viele Jahre später, wie sehr ich schluchzte, wenn sie diese Platte spielte. Ich war scheinbar sehr gerührt von der Komposition. Ich kann mich nicht konkret an die Kraft dieser Musik im Babyalter erinnern. Aber beim Rückblick auf die letzten knapp vier Jahrzehnte meines Lebens, war Musik oft mein Schutzengel, wenn ich die vielen Herausforderungen annehmen musste, die mein Leben bislang für mich bereithielt.“
Wahrhaftig kreuzten etliche einschneidende Erlebnisse Antonija Paceks bisherigen Lebenspfad. Es fällt nicht schwer, den Schmerz zu spüren, wenn sie mit trauriger Stimme an den Krieg erinnert, der ihre Heimat im Osten Europas in den 90er-Jahren vollkommen frei von Sinn vergewaltigte. Die Flucht nach Wien war ihre Chance, dem Kriegsgräuel zu entkommen. Anschließend studierte sie an der Universität von Cambridge, wo sie ihren akademischen Grad als Psychologin erlangte.
Ein beinahe tödlicher, nicht selbst verschuldeter Autounfall, zog viele Monate der Genesung nach sich und fast wäre die Aussicht, jemals wieder Piano spielen zu können, ohne Hoffnung geblieben.
Scheinbar ließen ihr Absolutes Gehör und ihre Willenskraft dem Schicksal aber keine andere Wahl, als den Klängen und Harmonien in ihrem Kopf die Hände als Ventil zurück zu geben. Der kürzlich fast gleichzeitig zu beklagende Verlust ihres Vaters und ihrer geliebten Mutter, war die größte Veränderung in Antonija Paceks Leben. Dennoch schuf ihr einzigartiges Können, Gefühlszustände wie Verlust und Trauer in musikalischer Form auszudrücken, die Möglichkeit, ihr Seelenfenster weit zu öffnen für eine Reihe fast schon kathartisch anmutender, äußerst lebensfroher Kompositionen.
Wunderbar wiegen sich frohmutige Melodien wie RESTLESS und melancholisch-dunkle Kompositionen wie MADE IN AGONY auf, wenn SOUL COLOURS das Leben in sämtlichen Facetten spiegelt. Auf dem Album ist nichts gekünstelt, was man hört bekommt man auch – ein Testament der mutigen, zweifelnden und aufrichtig-hoffnungsvollen Person Antonija Pacek.
Vielleicht ist es Bestimmung, dass sie sich verhältnismäßig spät ihrer eigentlichen Berufung zuwendet. Möglicherweise musste sie massive Turbulenzen durchleben, um als allumfassende ausführende Künstlerin, Komponistin und Pianistin erblühen zu können. So oder so, Antonija Pacek ist bereit und überaus imstande, ihre überaus beherzten SOUL COLOURS so weit wie möglich in die Welt zu tragen.
Spricht man sie auf ihre spätzündende Karriere als Musikerin und Komponistin an, entgegnet sie mit scherzhaft-ironischem Blinzeln: „Die meisten Leute, die sich in einer so genannten Midlife-Crisis befinden, fühlen plötzlich den Drang, etwas völlig neues mit ihrem Leben anstellen zu wollen. Vermutlich ist es also gar nicht so ungewöhnlich, dass ich mich recht spät einer neuen Profession zuwende.“
Tatsächlich hielten sie natürlich ihre bisherigen Lebensumstände davon ab, sich ausschließlich der Musik und ihrem Wunsch zu widmen, sich mit möglichst vielen Seelen zu verbinden. „Die Albumaufnahmen, die in ehrwürdigen Emil-Berliner-Studios an der Spree stattfanden, waren erfüllende Erfahrungen“, sie. „Weil mit den Aufnahmen das Glücksgefühl einherging, mein Leben endlich der Musik widmen zu können. Es war, als ob mir Flügel gewachsen wären.“
Auf SOUL COLOURS schöpft Antonija Pacek aus den Elementen, auf denen ihr musikalisches Können fußt.
Das ist zum einen die bescheiden-unaufgeregte Natur ihrer kompositorischen Charakteristiken, die sorgsam ausgeleuchtete, sparsam eingerichtete Räume mit Atmosphären voller Intensitäten füllen. Zum anderen sorgt das wohlbedacht inszenierte Wechselspiel zwischen notierten und improvisierten Anteilen ihres feinfühlig-schillernden Pianotons, für Spannung in ihren beseelten Miniaturen.
Die Musik heißt willkommen, um in die tief emotionalen Konnotationen von SOUL COLOURS eintauchen zu können. Man kann das Album „Musik für imaginäre Kinofilme“ nennen, und tatsächlich soll sie genau das sein. Aber Mrs Pacek, die viel lieber Englisch als Deutsch mit Wiener Akzent spricht, möchte ihren Zuhörern keine Rezepte für das jeweilige Kopf-Kino verschreiben. Vielmehr ist ihre Musik vertraut und gleichsam abenteuerreich klingender Appell an die menschliche Vorstellungskraft.
Man hört heute nicht mehr so häufig von Alben, die an die Imagination ihrer Zuhörer appellieren. SOUL COLOURS ist einer dieser kostbaren Edelsteine. Von wem gibt es die sonst noch? Von Ludovico Einaudi vielleicht, mögen manche behaupten.
Antonija Pacek würde auf die Behauptung resolut und leidenschaftlich mit „unbedingt!“ antworten.

 

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