Album: „Not Part Of The Deal“
VÖ: 27.03.2009
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner
„30 Seconds to Köln“
Schwarze Schafe wollen Charly (Lead Vocals), Trish (Schlagzeug), Aurora (Bass) und Johanna (Gitarre) also sein. Ah ja. Nun, ziehen wir die berühmte Internet-Gedächtnisstütze Wikipedia zu Rate, dann finden wir folgenden Eintrag zur Redewendung: „Mit dem sprichwörtlichen Ausdruck ´schwarzes Schaf´ bezeichnet man ein Gruppenmitglied, das sich in negativer Weise von den übrigen Mitgliedern einer sozialen Gruppe abhebt.“ Von wegen, Leute.
„Positiv, frisch und extrem talentiert“ müsste es im Falle des neuesten Roadrunner Signings, der jungen All-Girl-Band THE BLACK SHEEP aus dem schönen Köln, richtigerweise heißen. Die vier selbstbewussten Ladies schicken sich dieser Tage mit ihrem Debütalbum „NOT PART OF THE DEAL“ (druckvoll produziert von Peter Keller und gemixt von Moritz Enders) an, allen extrem angesagten Emo-Rock-Pop-Wasweissich-Bands der Stunde mit jugendlichem Enthusiasmus, einem ganzen Sack voll Ohrenkneifer-Hooklines und fetter Breitwand-Produktion die Playmobil-Frisuren neu zu richten.
Man staunt nicht schlecht über den angenehm undeutschen Rock, den die beiden Schwestern Charly und Johanna dem Hörer da gemeinsam mit ihren Freundinnen Aurora und Trish um die Ohren hauen. 14 handliche Sportgitarren-Tracks mit extrem viel Drive und mindestens genauso viel Pop-Appeal werden hier so zielsicher und perfekt abgefeuert, dass man beinahe schon gewillt ist, mit einem Stirnrunzeln nach der großen Casting-Verschwörung zu suchen. Aber auch auf die Gefahr hin, dass wir uns hier wiederholen: Von wegen, Leute.
Das quirlige Quartett kennt sich nicht erst seit letzter Woche und hat auch keine vertraglich festgelegten Frisuren, sondern arbeitet viel mehr schon seit dem Gründungsjahr 2005 hart an der Welteroberung mit verzerrten Stromäxten. Neben all den darauf folgenden Bandproben und Shows hat man 2008 dann den deutschenKinofilm „Lauf Um Dein Leben“ mal eben mit 2 Songs vertont. Talking about umtriebig und so.
Dass die Damen sich für harten Rock und Metal mehr begeistern können als für Popmusik, muss wohl nicht näher beleuchtet werden, wenn man sich kompakte Knaller wie „GAME OVER“ oder „YOU CAN’T PUSH ME“anhört. Das dürfte auf der nächtlichen Club-Tanzfläche und in den Playlisten der guten Radios ebenso gut funktionieren wie auf der Bühne, wo sich THE BLACK SHEEP selbstredend am wohlsten fühlen. Überhaupt funkeln die Augen aller Bandmitglieder gleichermaßen, wenn sie von ihren Songs, ihren Live-Erfahrungen und ihren Hoffnungen auf eine erdige und ehrliche Karrierekurve sprechen. Von ausverkauften Japan-Touren darf da ebenso gerne geträumt werden wie vom #1 UK-Chart-Album, solange die Mädchen das mit einer derart entwaffnenden und grundsympathischen Begeisterung tun.
Gehen sollte da jedenfalls so einiges in nächster Zeit für diese eigentlich gar nicht schwarzen Schafe. Charly, Johanna, Aurora und Trish dürfen nämlich zukünftig mit allem Recht auf diversen Parties dieser Welt tanzen. Fans von energetischem, teils melancholischem Rock mit großer Geste kommen mit „NOT PART OF THE DEAL“ nämlich genauso auf ihre Kosten wie Freunde von klassischen und dynamischen Gitarrenkompositionen. Wichtig ist den Damen von THE BLACK SHEEP sowohl auf Platte wie auch live, „dass man uns anhört, wie viel Spaß uns unsere Songs machen und dass wir unser Publikum mit unserer Musik gleichermaßen begeistern können.“
Das dürfte wohl kein großes Problem darstellen. Potentielle Fans aus diversen Lagern warten da draußen zuhauf und die wollen nur abgeholt werden von dieser frischen Band, für die – neben ihrer ausgezeichnet performten und in Szene gesetzten Musik – auch ihr jugendliches Alter, der Youtube-Myspace-Facebook-Zeitgeist und ein ungebremster Enthusiasmus arbeiten.
Wenn THE BLACK SHEEP sich im großen Rockzirkus ihre ansteckende Unbeschwertheit bewahren und weiterhin nach eigenen Aussagen „merkwürdig“ bleiben, dann kann mit der Veröffentlichung von „NOT PART OF THE DEAL“ Anfang 2009 eigentlich nichts mehr schief gehen – schon gar nicht übrigens, wenn man neben den eigenen stimmlichen Kapriolen auch auf Gastvocal-Rückendeckung von Blackmail’s Aydo Abay zählen kann (siehe bzw. höre „Unwritten Apology“).
Und überhaupt: Wer will da schon noch die weibliche Seite von Schmierlappen Jared Leto im Radio hören? Es sind schließlich nur 30 Seconds to Köln.
(Ingo Donot)
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