She – Male Trouble

Album: „Off The Hook“

VÖ: 08.09.2006

Single: „I Never Forget“

VÖ: 15.09.2006

Single: „down the drain“

VÖ: 31.08.2007

„Das erste Mal She-Male Trouble sah ich an einem der heißesten Tage 2005 (und es gab nicht viele davon in jenem Jahr) im Berliner Knaack Club. Die Punk Szene hatte sich Mitte der Neunziger in die totale Langeweile verabschiedet und war nicht mehr als ein Abenteuerspielplatz für Leute, die umsonst saufen wollten und ihre neuen „Eight Ball“ Tätowierungen verglichen. Turbonegro brachten wohl als Letzte so etwas wie Punkgefahr in die Sache, waren aber per Definition sofort Mainstream. Denn man stürzt sich auf die Sachen, die gefährlich sind. Und dann das: Schon körperlich war diese Band eine Erscheinung. Sie nahmen ihre Instrumente wie Waffen in die Hand. Am meisten Waffe ist aber die Erscheinung und die Stimme von Carol la Rock, die Domina mit Herz. In Berlinerisch diktierte, dominierte sie das Publikum und war ganz Frau – ohne Geschlechterrollen definieren zu müssen. Das schaffen nur die Härtesten. Tortugo Negro spielte nicht wie alle ein Plektrum aus Nylon oder Plastik. Sein Plektrum ist aus Stahl! Ich schwöre. Ich sah es aufblitzen, wie eine Rasierklinge. Auch Nick Romantic, Sir V.V. Persico und Andy Gomorrah standen der Präsenz in nichts nach! She-Male Trouble sind nicht die Speerspitze der Kulturrevolution. Das müssen sie auch gar nicht sein, denn die Welt hat sich verändert. Punk ist nichts anderes mehr als jede andere Spielart der Musikgeschichte. Ein Ort, an dem man sich ausprobiert. Das ist der Lauf der Dinge. Aber eine der wenigen Punk Stars dieses Landes, namentlich Lee Hollis, hat mal gesagt: „If you can teach – teach. If you can’t teach – entertain. If you can’t entertain – get the fuck out of the business.“ Und genau das machen „She-Male Trouble“. Sie entertainen. Mit einem Mix aus Poison Idea, Social Distortion, Police, Abba und Menschenpyramiden (die allerdings nur live) und der charmantesten Frontfrau seit Yvonne Ducksworth