Diane Weigmann

Album: Kein unbeschriebenes Blatt
VÖ: 08.02.2013
Label: Rotschopfs Records
Vertrieb: Indigo

Man kann sie leicht unterschätzen. Die Sängerin, Gitarristin und Songwriterin, die seit mehr als zwanzig Jahren auf der Bühne steht und bereits ihr siebtes Album veröffentlicht. Sie klingt wie ein braves Mädchen, spielt aber wie ein Cowboy. Ihre Musik fühlt sich zart an, schmeckt aber auch nach Schweiß und Tränen. Sie ist schon lange dabei, bringt aber jetzt zum ersten Mal ein Album auf ihrem eigenen Label, in eigener Regie und ohne Kompromisse heraus. Sie lächelt – und ihre Ehrlichkeit haut dich lässig vom Hocker.

Man kann sie wirklich mächtig unterschätzen, diese Diane Weigmann.

„Meine Songs schreibe ich zunächst mal für mich.“
»Mit meiner Musik ordne ich meine Lebensumstände, initial schreibe ich also ein Lied nie nur für andere.«
Das ist schon seit 1989 so als Diane mit Freundinnen die legendären Lemonbabies gründet. Die erfolgreiche Girlband macht insgesamt vier Alben, tourt durch ganz Europa und ihr Artwork zum Album Porno wird später zigmal kopiert. Das sieht Diane entspannt, denn an Kreativität hat es ihr nie gemangelt: Ihr neues Solo-Album ist bereits ihr drittes – und es ist ihr reifstes und verspieltestes zugleich. Es heißt vielsagend „Kein unbeschriebenes Blatt“.

»Der Titel fiel mir ein, als im Studio alle möglichen Papiere herumlagen, keines davon leer. Das brachte mich darauf, dass wir ja alle ‚beschrieben’ sind, schon als kleine Kinder. Ich zum Beispiel bin jetzt Ende dreißig – da hat man eine Geschichte zu erzählen.« Musikalisch gesehen beleuchtet „Tief“ die Essenz des Albums: Der Song strahlt eine Leichtigkeit aus, die nur mit viel Erfahrung zu erklären ist. Der Text ist
absichtlich intim und zugleich ganz offen formuliert. Diane will es ihren Hörern nicht allzu leicht machen:
»Ich lege vor, füge vielleicht Fiktion hinzu und dann kann sich jeder etwas nehmen und es weiterspinnen.«

„Ich höre meine eigenen Lieder. Wenn nicht ich, wer dann?“
»Wenn ich nicht schlafen kann, zum Beispiel. Und manchmal, um gelegentliche Selbstzweifel, die wohl jeder Kreative kennt, zu besiegen. Ich finde das, ehrlich gesagt, ganz normal. Wie kann ich denn hoffen, dass jemand anderes meine Songs mag, wenn ich es selbst nicht tue? Ich möchte keine elitäre Kunst erschaffen, ich möchte Musik schreiben, die dem Alltag Sinn gibt.« Unbeschwert ist der Alltag von Diane, wenn sie über ihr privates Familienglück singt („Immer schon ein Teil von mir“, „Fast zu schön, um wahr zu sein“) – ans Eingemachte geht es, wenn sie in „Wie klingt das letzte Lied?“ endgültigen Abschied in Worte fasst oder den letzten Schritt in Richtung „Zehntausend Meter freier Fall“ geht. „Sieben Leben“, die erste Single, ist nicht nur Symbolik – „Kein unbeschriebenes Blatt“ ist ja Dianes siebtes Album – sondern eigentlich auch untypisch für Diane. »Dafür aber typisch für das Album. Ich hatte dieses Mal die Freiheit,
alles umsetzen zu können, was ich schon lange mal machen wollte: eine Platte, die sich nicht so auf die Band konzentriert, sondern dem Songwriting noch mehr Raum lässt. Eine gute Portion Country-Feeling mit Banjos, Pedal Steel Gitarren, Lapsteel – und endlich mal ein Uptempo-Track als erste Auskopplung.«

Sie lässt sich einfach nicht festlegen. Die Presse bezeichnete sie schon mal als „Jeanne d’Arc des Pop“, in der Berliner Szene genießt sie höchste Anerkennung und neben der Solokarriere ist sie eine gefragte Komponistin für TV, Werbung und andere Künstler. Sie ist romantisch, sinnlich und selbstsicher; für ihre Fans ist sie Idol und Vertraute zugleich und seit kurzem ist sie auch noch Mutter. »Das widerspricht sich überhaupt nicht, das ist man ja alles! Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich zwar durch und durch Künstlerin, kann aber trotzdem auf Augenhöhe mit meinen Zuhörern sein und meinen Optimismus durch die Songs mit ihnen teilen.« Womit wir den Kritikpunkt abarbeiten können, Diane habe die berüchtigte ‚rosarote Brille’ auf. Ihre Musik atmet Mitgefühl, richtig, aber ihre Zuversicht hat sie sich redlich verdient.
»Ich bin sicher nicht naiv. Im Gegenteil: Ich komme aus einer Arbeiterfamilie mit einem Problem und ich habe hart gekämpft. Wo Licht ist, da ist eben auch Schatten.«
„Was ist Stil, was ist Nachlässigkeit?“
»Die Frage hat mich schon immer beschäftigt und ich prüfe sie bei jedem Album neu. Ist dieses oder jenes charakteristisch für meine Musik oder muss ich das in Frage stellen? Und wie hole ich das Beste aus meinen Songs heraus? Dabei helfen Produzenten. In meinem Fall war das Jens Oettrich, mit dem ich zum ersten Mal an einem Album gearbeitet habe. Aber diesmal lief sowieso alles anders, denn nach vielen Jahren in der scheinbaren Sicherheit branchenüblicher Plattenverträge wollte ich endlich die volle
Verantwortung. Und zwar nicht nur für meine Musik – die habe ich mir noch nie nehmen lassen – sondern auch darüber hinaus, im Umgang mit meinem Album. Ich wollte Verantwortung für die Art, wie es dem Publikum zugänglich gemacht wird und dafür, wie ich selbst Erfolg definiere.« Natürlich hätte sie es mit einem Standardvertrag leichter haben können, aber sie beschließt kurzerhand, es selbst zu machen.
Ohne mit der Wimper zu zucken, löst sie ihren Bausparvertrag auf und geht für die Aufnahmen von „Kein unbeschriebenes Blatt“ voll ins Risiko.

Eine wichtige Erfahrung, denn ohne Plattenfirma muss man zwar in Sachen Budget kleiner denken – weiß aber auch das Talent und den Zusammenhalt des eigenen Netzwerks wieder neu zu schätzen. Dieses Album ist mit Liebe und ohne Termindruck entstanden. Intensiver gibt es mich wohl nicht«, grinst Diane.
Erst später holt sie sich mit dem Förderprogramm „Initiative Musik“ und der ‚Crowdfunding’-Plattform „Pledge Music“ Unterstützung ins Boot. »Die Vorbereitungen grenzten an Wahnsinn. Euphorie und Angst hielten sich über weite Strecken die Waage. Man gibt alles, damit jedes Detail perfekt ist und weiß gleichzeitig, dass man grandios scheitern kann. Aber für mich stand trotzdem fest, dass ich mit meinem Label Rotschopf Records nur zu echten Bedingungen und auf dem richtigen Markt spielen würde. Eine
reine Online-Veröffentlichung stand für mich nie zur Debatte: Wenn ich spiele, dann am großen Tisch – und bei diesem Album gehe ich ‚All-in’.«

 

 

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