Clara Luzia

Falling Into Place
Asinella Records/Broken Silence
VÖ: 29.04.2011

 

 

„The waving ones are us, don’t you recognize me, been waiting here for years, for someone to guide me home […] we trust that everything is falling into place” – The waving ones

Auch das vierte Album „Falling Into Place“ bekommt für CD + Vinyl den Release-Monat April (15.04.2011). Zwei Jahre nach „The Ground Below“ deutet zumindest der Titel der neuen Platte von Clara Luzia (Asinella Records / Hoanzl) auf ein Werk hin, bei dem sich alles zusammenfügt.

Vielleicht ist unter anderem das Vertrauen auf die eigenen Produktions-Fertigkeiten ein kleiner Teil des neuen, fertigen Bildes, des gelungenen Puzzles „Falling Into Place“. Denn produziert wurde das neue Clara-Luzia-Album diesmal vorwiegend in Eigenregie von Clara Luzia und ihrer Band (Ines Perschy: Drums, percussion, backing voc / Heidi Dokalik: Cello, backing vocals / Max Hauer: Piano, guitar, bass, ukulele, percussion) mit Unterstützung eines „Ohrs von außen“, nämlich Hubert Mauracher (Mauracher, Ping Ping), der gemeinsam mit Philipp Staufer (Soundengineering, Mixing) für den warmen, erdigen Grundsound der Platte – und die hervorragende Stimmung während des Produktionsprozesses – gesorgt hat.

Doch kein Aufschwung ohne Fall. „The greatest fear is yet to come.“ Beim Opener „We can only lose“ sucht man noch vergeblich nach Zuversicht, Glückseligkeit oder innerem Frieden. Dieser schwermütige Song markiert einen Wendepunkt. Hier beginnt die Geschichte von der Neurodnung des eigenen Lebens, die schlussendlich mit dem Titel „Falling Into Place“ ein versöhnliches Ende findet. Es geht um das Spannungsverhältnis zwischen Verzweiflung und Zuversicht, Veränderung und Akzeptanz, Althergebrachtem und Neugelerntem – die innere Zerissenheit dazwischen und der Begriff Leben, der all dies umfasst.

„Love in times of war“ bricht beispielswiese die sehr komplexe Fragestellung der Widersprüchlichkeit des Menschseins an sich auf scheinbar Banales herunter. Auch das Unbehagen mit Konstrukten wie ‚Nation’ oder ‚Gott’ („Colours“) und sämtlichen Vorstellungen vom Ewigen Leben („Snowwoman“) werden thematisiert, ebenso das Thema Gier („How the mighty fall“). Die ewigen Fragen der Menschheit werden hier verhandelt, denn auch „The Scale“, das wieder und wieder daran gemahnt, dass Nehmen auch Geben impliziert, ist nicht erst heute aktuell.

Die innere Zerrissenheit an den Weggabelungen des Lebens ist bei „Release The Sea“ am deutlichsten spürbar: Eine Nordseeinsel im Februar. Kälte und Krankheit und die Frage, wie es weitergehen kann. Auf der Suche nach Ruhe wird das Chaos im Kopf immer lauter. Als Clara Luzia beim Arrangieren Max Hauer die Bilder vermittelt, die sie beim Schreiben des Liedes begleitet hatten, hat er seine Klavierparts innerhalb weniger Minuten beisammen. „Ich kann es immer noch nicht fassen, wie präzise er dieses Gefühlschaos auf den Punkt bringen konnte, mit welch großem Gespür er mein Wirrwarr in Musik übersetzt hatte,“ meint Clara.

Diese Platte entstand in einem musikalischen Freiraum, wo alles klingen darf, was klingen soll. So zitieren Heidi (Cello) und Roswitha Dokalik (Bratsche) in „Sink like a stone“ das jüdische Lied „Tsen Brider“ und heben dadurch die große Melancholie des Liedes, das todtraurig und doch lebensfroh zugleich sein will, auf eine noch höhere Ebene. Das besondere Zusammenspiel von Schlagzeug und Klavier macht „Love in times of war“ zum momentanen Bühnen-Favoriten der Band. Ines Perschy verleiht dem Song „The waving ones“ einen deutlich hörbaren Touch von eleganter Coolness und ohne die Cello-Spuren von Heidi Dolak würde „Frame“ immer noch an den Gitarren lastigen Inspriations-Song „Rialto“ von Laura Veirs erinnern. Für das Arrangement von „I Fall I Fall I Fall“ hatte Clara Luzia anfangs nur eine grobe Dynamik und Grundstimmung im Kopf, bis Max mit Ukulele, Baglama und Charango dem Song einen besonderen Charme verlieh.

Das neue Werk von Clara Luzia ist selbszitierend „eine Befreiung. Es ist kein Ankommen, aber ein Weg“ und ein Sich-fallen-Lassen an einen Ort, den sie selbst bestimmen kann. Auf diesem Weg begleitet sie wieder ein durchkomponiertes Artwork von Sarah Haas, und auch die Figur von Sadi Güran bleibt weiterhin an Clara Luzias Seite.

„Falling Into Place“ beantwortet eine ganze Menge Fragen und wirft dabei nicht weniger neue auf. Nicht zuletzt die, ob Clara Luzia „Forty“ in ein paar Jahren wird umbennen müssen: Diesen Song hat sie bereits mit 26 Jahren geschrieben – damals hieß er „Thirty“.

 

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