Everlast – The Life Acoustic

Everlast

Album „The Life Acoustic“

VÖ: 30.08.2013

Single „Jump Around?“

Label: Long Branch Records / SPV

 

Als jugendlicher Graffiti-Sprayer Ende der Achtziger in Los Angeles hatte Erik „Everlast“ Schrody keinen Schimmer davon, dass diese Zeit den Kurs seinen restlichen Lebens bestimmen würde. Zuallererst bescherte sie ihm eine lebenslange Liebe zur Kunst, die ihn schließlich zum Sammler werden ließ. Mittlerweile besitzt Everlast über 100 Zeichnungen. Viele davon stammen von in der Zwischenzeit berühmt gewordenen Künstlern, die damals Teil derselben Graffiti-Szene waren.

„Meine Sammelleidenschaft begann mit Katzenmotiven, von denen ich ein großer Fan war, und woraus sich dann freundschaftliche Beziehungen zu Künstlern wie Shephard Fairey, Triston Eaton und KAWS ergaben“, erinnert er sich. „Darauf habe ich meine Sammlung aufgebaut. Ich bin total zwanghaft …. Ich komme nicht ohne diese Verfolgungs-jagden aus … Ich brauche immer etwas zum Hinterherjagen.“

Noch wichtiger ist allerdings, dass ihn das Graffiti auch zu seiner Karriere als Musiker hingeführt hat. Anfangs rappte Everlast nur zum Spaß, indem er mit seinen Freunden Codes erfand und fiese Witze riss. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie sein Talent erkannten.„Sie haben mich ermutigt, es zu wagen“, bekennt er. „Irgendeiner kannte Ice-T und fragte mich, ob ich nicht eine Platte aufnehmen wolle.“

Mehr als zwei Dekaden danach hat sich Everlast zu einem Genre-übergreifenden Veteran gemausert, für dessen Karriere die meisten Musiker töten würden. Er hat  – sowohl als Solokünstler als auch als Mitglied zweier Bands (House Of Pain und La Coka Nostra) – Millionen von Platten verkauft. Er wurde mit einem Grammy ausgezeichnet und wurde zwei weitere Male für die Trophäe nominiert. Sein Titelsong zur US-amerikanischen TV-Serie „Saving Grace“ brachte ihm außerdem eine Emmy-Nominierung ein. Er hat sich als Künstler erfolgreich neu erfunden, sein eigenes Plattenlabel gegründet und eine beeindruckende Kunstsammlung zusammengetragen, um dann mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert zu werden.

Ironischerweise begann seine Karriere eher holprig. Everlasts erstes Soloalbum „Forever Everlasting“ erschien 1990 auf Rhyme Syndicate, dem Label von Ice-T, wurde von Kritikern größtenteils ignoriert und war auch kommerziell ein Flop.„Ich bin dankbar für den damals ausgebliebenen Erfolg“, erklärt er. „Wer weiß, wohin es mich geführt hätte … Das war ein Album von der merkwürdigen, zerstreuten Sorte. Die eine Hälfte des Materials bestand aus dem, wohinter ich wirklich mit vollem Herzen stand. Und die andere Hälfte setzte sich aus dem zusammen, was nach Ansicht anderer am besten funktionierte. Daraus zog ich die Erkenntnis, dass es wirklich wichtig ist, selbst unter Kontrolle zu haben, was man ausdrücken möchte. Um diese Zeit herum begannen [MC] Danny und ich, uns politisch zu engagieren und gründeten schließlich House Of Pain.“

Kurz nachdem er und Danny Boy die Gruppe ins Leben gerufen hatten, stolperte Everlast beim Abhängen mit einigen Mitgliedern der ebenfalls aufstrebenden L.A.-Rap-Crew Cypress Hill über den Beat für ‚Jump Around‘. „Wir waren bei irgendeinem Mädchen zu Hause… [DJ Muggs] legte Beats auf und B-Real und ich fingen spontan an, dazu zu reimen … Auf dem Nachhauseweg meinte B-Real offenbar zu Muggs: ‚Ey, du musst unbedingt was mit diesem Typen zusammen reißen!‘ Am nächsten Tag spielte mir Muggs ‚Jump Around‘ vor und ich schrieb den Text in seiner Auffahrt.“

‚Jump Around‘ entwickelte sich zu Everlasts erstem Hit mit House Of Pain und gilt noch heute als sein bekanntestes Stück als Rapper. Der Song erreichte Platz Drei in den US-amerikanischen Billboard-Hot-100-Charts und gehört bis heute zur musikalischen Grundausstattung von Kneipen und Stadien. Außerdem brachte das Stück der Gruppe ihre erste Grammy-Nominierung ein. Dennoch, so erzählt Everlast, war vier Jahre später der Spaß bei House Of Pain flöten gegangen: „Es fühlte sich nur noch wie ein Job an.“

Die Gruppe trennte sich 1996 und Everlast war sich ziemlich sicher, dass er mit der Musik ein für alle Mal durch war … bis ihn der legendäre HipHop-A&R Dante Ross davon überzeugen konnte, nach New York zu kommen, um neues Songmaterial aufzunehmen. Nach einer Studiosession hörte Ross eines Nachts zufällig mit an, wie Everlast auf der Gitarre spielte und dazu das sang, was später die erste Strophe von ‚What It’s Like‘ werden sollte. „Ich hab‘ schon immer Gitarre gespielt“, bemerkt er. „Manchmal kam es vor, dass wir ein Sample verwenden, es aber nicht bereinigen wollten, also hab‘ ich es einfach auf der Gitarre eingespielt … Ich klimperte in Dans Haus auf meiner Gitarre herum, als er plötzlich herein kam und fragte: ‚Was ist das denn? Das nehmen wir morgen direkt auf!‘ Ich erwiderte: ‚Yeah. Okay. Prima.‘ – ‚Nein, das ist mein voller Ernst! Wir nehmen das morgen auf. Vielleicht möchtest du ja die Gelegenheit nutzen, es bis dahin auszukomponieren.‘“

Kurz vor Beendigung seiner ersten Soloplatte nach House Of Pain – „Whitey Ford Sings The Blues“ – sah Everlast dann dem Tod ins Auge. Infolge eines genetischen Herzfehlers erlitt er einen Herzinfarkt.

„Am selben Tag, als die Platte fertig war, bin ich ins Krankenhaus eingeliefert worden“, berichtet er. „Mein Herzfehler ist zwar angeboren, aber die Ärzte meinten, ich müsste mir erst sehr viel später Gedanken darüber machen. Vermutlich hab‘ ich mein Limit früh ausgereizt… Mit 28 passierte es dann und ich saß dort, während mein Herz immer weniger durchblutet wurde und meinte nur: ‚Ich bin todmüde, ich glaub‘, ich  leg‘ mich schlafen.‘ Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin.“

Dieser gesundheitliche Schrecken ließ ihn jedoch nur noch entschlossener darum kämpfen, wieder an die Spitze zurückzukehren. ‚What Its Like‘ erklomm Platz Eins der Charts und markierte zugleich Everlasts natürlichen Übergang zu einem Singer-Songwriter, der in der Lage ist, viele verschiedene Genres zu umfassen. Der stilistische Kurswechsel bescherte ihm auch seinen ersten Grammy für Carlos Santanas Comeback-Hit  ‚Put The Lights On‘, den Everlast sowohl komponierte als auch mit einspielte. Dennoch ist er der Meinung, dass die Musikindustrie und kommerzielle Radiosender nicht immer empfänglich für seine Bereitschaft gewesen sind, musikalisch alles von Blues über Hip Hop bis hin zu Country miteinander zu verschmelzen. „Die Leute meines alten Labels Tommy Boy werden sich heutzutage die Hucke zusammenlügen, aber damals waren sie der Ansicht, ich würde mich damit selbst in die Pfanne hauen“, sagt er. „Sie meinten: ‚Du kannst entweder Rapper oder Sänger sein, also entscheide dich!‘ Sie wussten genau, dass die Platte gut war, aber sie hatten keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollten.“

Sein jüngstes Projekt „The Life Acoustic“ stellt eine persönliche Retrospektive seiner Karriere dar. Es handelt sich um eine Mischung aus klassischen Everlast-Stücken und House-Of-Pain- Songs sowie eine Coverversion, die alle auf ihre akustische Essenz reduziert wurden. „Ich wollte einige Juwelen wieder ausbuddeln, die auf den ersten Blick nicht genügend Beachtung gefunden hatten, und hoffe darauf, dass sie in diesem akustischen Licht neu erstrahlen werden“, schwärmt er. „Ich habe meine Lieblingsstücke ausgewählt und sie rein akustisch aufgenommen – mit Ausnahme von ein paar Keyboard-Parts hier und da.“ Die Arbeit an diesem Album ist ihm laut eigener Aussage leicht gefallen. Er hat nahezu das gesamte Material allein auf der Akustikgitarre ausgearbeitet.

„So fängt jeder meiner Songs an“, schildert er. „Ich sitze einfach da, alleine mit meiner Akustikgitarre, spiele etwas und versuche, mir passende Texte dazu auszuknobeln … So ist es für mich bequemer. Ein Teil von mir denkt, dass dies meine Bestimmung sein könnte … Ich bin jetzt bereits ein paar Mal akustisch durch Europa getourt, von daher denke ich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Akustikalbum ist.“ Und er fügt hinzu, dass zwischen dem Anfertigen einer Bluesgetränkten Akustikplatte und dem Rappen bei House Of Pain gar kein so großer Unterschied besteht. „Hip Hop ist nichts anderes als purer Blues“, führt er aus. „Das war der moderne Blues der 80er und 90er Jahre. Ein MC schwadroniert genau wie ein Blueser. Blueser haben genauso gereimt.

Sie haben dich verdammt noch mal zum Mitgrooven gebracht. Und meine Akustiksongs bringen mich – auch wenn sie nicht mit ’nem Beat unterlegt sind – trotzdem noch zum Mitgrooven.“

Tourdates
Oct 11 – A2 Club / Sputnik Halle – ST. PETERSBURG, Russia
Oct 12 – Bud Convert Hall – EKATERINBURG, Russia
Oct 13 – Club The Theatre – MOSCOW, Russia
Oct 15 – Bush Hall – LONDON, UK
Oct 16 – Bellevilloise – PARIS, France
Oct 18 – Tivoli De Helling – UTRECHT, The Netherlands
Oct 19 – Vera – GRONINGEN, The Netherlands
Oct 20 – Doornroosje – NIJMEGEN, The Netherlands
Oct 21 – Kulturfabrik – ESCH-SUR-ALZETTE, Luxembourg
Oct 23 – Sputnikhalle – MÜNSTER, Germany
Oct 24 – Fabrik – HAMBURG, Germany
Oct 25 – Huxleys – BERLIN, Germany
Oct 26 – Alibi – WROCLAW, Poland
Oct 27 – Roxy-Be Twenty One – PRAGUE, Czech Republic
Oct 29 – Backstage – MUNICH, Germany
Oct 30 – WUK – VIENNA, Austria

TV PROMOTION – REVOLVER PROMOTION

 


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