I’m A Sunshine
Staatsakt./Rough Trade
LC: 15105
VÖ: 26.08.11
Lieber Popfan,
Lange ist es her, dass wir diese Stadt verlassen haben. Berlin, Berlin, immer nur Berlin. Motivsichere Projektionsfläche fürs Wochenendmagazin der Süddeutschen Zeitung, Hassobjekt einer jeden Anti-Gentrifizierungsgruppe und – bei aller Liebe, Ihr Neider in Bonn, der einzige urbane Ort in Deutschland, an dem es sich mit schmalem Geldbeutel immer noch irgendwie aushalten lässt, vor allem wenn man so gar keine Lust auf Lohnarbeit hat.
Nun tun wir es erneut – und zwar gedanklich Richtung Norden, körperlich gen Westen. Nach der „Operation Pudel 2010“ und ANDREAS DORAU erscheint erneut frisches Material aus Hamburg-City!
Nämlich von ZWANIE JONSON
In den Neunziger Jahren hielt er noch am Schlagzeug die Livekonzerte der Hip-Pop-Formation DIE FANTASTISCHEN VIER zusammen. Seit vielen Jahren kennt man ihn als Trommler der norddeutschen Pop-Hopper FETTES BROT. Aber was heißt schon kennen, da spielt eben jemand Schlagzeug. Und es sitzt seit Jahren eben derselbe Typ hinter den Beckenständern und Trommeln versteckt.
Schon immer aber schrieb Zwanie Jonson eigene Songs, oder spielte auch schon mal das ein oder andere Instrument im Studio ein. Wozu als Profischlagzeuger und Multiinstrumentalist noch so Zeit bleibt.
Denn wissen Sie, nur weil jemand in einer Band Schlagzeug spielt, heißt das ja noch lange nicht, dass er für andere musikalische Aufgaben zu doof wäre. Fragen Sie sich doch noch mal, warum Sie den Beruf ausüben, den Sie gerade ausüben. Sie hätten ja auch Bundeskanzlerin werden können. Nicht ausgeschlossen also, das Typen wie Mozart oder Beethoven heute auch ihr Geld als Drummer in irgendeiner Band verdienen würden. Welcher Teenager würde schon eine ganze Symphonie kaufen?
Nun denn, ein gewisser DJ Koze war jedenfalls im Jahr 2007 so begeistert von Jonsons Solomaterial, dass er eigenes für ihn das Label Hoobert gründete und das erstes Solo-Album herausbrachte. Ja, doch: Googlen Sie das ruhig mal nach!
Obwohl, so ganz stimmt das auch wieder nicht: Zwanie hatte schon in den 90er Jahren auf dem legendären Hamburger Yo-Mama-Label unter dem Pseudonym Butter ein Album herausgebracht, aber wir wollen mal nicht so kleinlich sein: Das hat damals aber bedauerlicher Weise kaum jemanden interessiert.
DJ Koze lebt mittlerweile irgendwo in Spanien und betreibt von seiner hübschen Veranda aus das Technolabel Pampa: „DJ, bleib bei Deinen Scheiben“. Und so kam schließlich staatsakt. ins Spiel und wir kommen an dieser Stelle zurück zu den Tönen:
Denn Zwanie Jonson macht eine so unfassbar beseelte wie entspannte Musik, wie sie seit JJ Cale kaum mehr möglich schien.
Wir glauben, wir kennen tatsächlich gerade wirklich niemand anderen, der in der Lage ist, solche tolle, einfache wie hoch-komplexe Songs zu komponieren, sie nahezu im Alleingang einzuspielen und zu produzieren!
Die Idee von Pop, oder Soul oder Folk, die in dieser Musik steckt, erfüllt einen in jeder Sekunde mit einer unendlichen Wonne. In dieser Musik gibt es keine modischen Sounds. Hier geht es nicht um Style. Hier gibt es einfach keinen neuen Trend herauszuhören… Das ist Musik! Und sie garantiert ist nicht retro oder post-irgendwas! Das sind goldene Songs! Hergestellt aus dem gleichen Trödel wie all der andere Schrott! Aber sie leuchten und leuchten!
Und sie berühren uns gerade mehr als etwa (Achtung, Zeitgeist!) Mahlers Symphonien oder James Blakes Joni Mitchell Coverversionen.
Presstage:
21.07. Hamburg
22.07. Berlin
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