Album: Good Things
VÖ: 25.04.2008
Was zeichnet eine großartige Band aus? Ein charakteristischer Sound? Ein unverwechselbarer Stil und eine einmalige optische Erscheinung? Die Kraft, mehrere Generationen zu prägen, große Hits, eine Message und Langlebigkeit? Den Looptroop Rockers fehlt keine dieser Zutaten, die für eine außergewöhnliche Band so unverzichtbar sind. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 sind mittlerweile 16 Jahre kompromissloser Pionierarbeit am Fortschritt des globalen HipHop vergangen. Nun melden sich Supreme, Embee und Promoe mit „Good Things“, ihrem vierten Album, zurück und beweisen wieder einmal, dass sie zu den innovativsten Formationen auf der Weltkarte des HipHop gehören. Produktion und Reime spielen in der ersten Liga, die ausdrucksstarken Messages und Live Performances können sich mit Bands wie Public Enemy, Rage Against The Machine und Saian Supa Crew messen. Das vierte Bandmitglied CosM.I.C. hat beschlossen, bei diesem Album auszusetzen, da er sein Faible für Webdesign entdeckt hat und sich nun um die Pflege der Website www.looptrooprockers.com kümmert.
Zum ersten Mal sah ich Looptroop 1997 in der Kleinstadt Lund in Südschweden. Zu dieser Zeit war HipHop noch nicht die globale Bewegung, die sie heute ist und die meisten schwedischen Crews waren nur schlechte Kopien US-amerikanischer Bands.
Mit Looptroop änderte sich das. Ihr Sound und ihre Erscheinung haben mich elektrisiert. Unerbittlich rappten sie ausdrucksstarke und tiefgründige Reime über Embees fette Beats und eroberten damit die Herzen und die Köpfe des Publikums im Handstreich.
Ich erinnere mich an einen sonnigen Tag im Jahr 2000, als die Rockers einen Wagen der Stockholmer U-Bahn besetzt hatten, um das Video zu ihrer Hymne „The Long Arm Of The Law“ zu drehen. Die Beats, die Rhymes, die Melodie und die Message trieben die 150 Kids im Wagon zur Extase. So haben es Looptroop immer gemacht: Eine geniale Aktion aushecken – den Leuten Bescheid sagen – selber machen.
Als Pioniere der aufkeimenden Independent-Bewegung haben sie 1996 begonnen, erste Tapes unter ihrem eigenen Label mit dem treffenden Namen ‚David vs Goliath‘ zu veröffentlichen. Nach mühsamen Tour-Jahren durch die Clubs Europas erschien 2000 das Debutalbum „Modern Day City Symphony“, das alle Zweifel zerstreute, wer wohl die neuen Kings des europäischen Underground sein mögen. Auf Tourneen mit Xzibit, The International Noise Conspiracy, Atmosphere und vielen anderen haben die Looptroop Rockers eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie mit ihrem Sound auch große Bühnen bespielen können. Mit „Good Things“ haben Looptroop ein Werk vorgelegt, das die Reife und kontinuierliche Weiterentwicklung der Band dokumentiert.
Embee weitet seine Erkundungen in Sachen frischer Sounds weiter aus, während Supreme und Promoe mit ihrem Messagegeladenen Texten in neue Sphären lyrischer Tiefe vorstoßen. „The Building“ ist ein Track, der die neue Richtung der Band anzeigt, während die Titel „Ginger“ und „Lemon“ belegen, dass Looptroop ihren Wurzeln treu geblieben sind. „Good Things“ hat definitiv das Potenzial, ein weiterer Klassiker der Truppe zu werden. Dabei dreht sich immer noch alles um die Beats, die Rhymes, die Melodien und vor allem: die Message.